www.belle-nuit.com archive |
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title |
produktionsablauf filmlabor (2/3) |
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author |
egli film und video |
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source |
www.eglifilm.ch |
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date |
10.7.98 |
5. 2. 4 Montage 1. Teil Selektion der Szenen
Aus den "Kopierern" wird nun jeweils die beste Szene ausgewählt, also die Szenen die im fertigen Film eingesetzt werden.
Selektion der Szenen
5. 2. 5 Montage 2. Teil bis Rohschnitt
Nun beginnt der eigentliche künstlerische Bild- und Tonschnitt. Die Einstellungen werden chronologisch richtig aneinandergehängt, es wird der "richtige" Ein- und Ausstieg jeder Szene gesucht, Szenenübergänge "hart" oder "weich" festgelegt. Ein "harter" Schnitt ist dann gegeben, wenn die Ersteinstellung ohne jeden Ðbergang an die Folgeeinstellung angefügt ist.
Ein "weicher" Schnitt kann mit einer Ðberblendung, bei der durch Kombination von Ab- und Aufblende zwei Einstellungen sanft ineinander übergehen, erzeugt werden.
Rohschnitt
5. 2. 6 Montage 3. Teil Musik - Geräusche
Die Schnittkopie die jetzt vorliegt wird Rohschnitt genannt. Wenn der Bildschnitt zusammen mit dem Originalton schon weitgehend kreiert ist werden weitere Tonarbeiten anfallen:
- Die Auswahl oder Komposition der Musik. (Das könnte, je
nach Art des Filmes auch vor oder während den Dreharbeiten
stattfinden).
- Geräusche müssen hergestellt werden. Der Beruf des
Geräuschemachers ist geprägt von Improvisation und mit
einem Hauch von Mystik umgeben. Nebst einigen technischen
Hilfsmitteln werden viele Geräusche mit überraschenden
Utensilien hergestellt. Es grenzt an Zauberei, dass damit
Geräusche wie Pferdegalopp, Feuer, Menschenmenge,
vorbeifahrender Zug, öffnen eines Schrankes, usw. hergestellt
werden können.
Rohschnitt-Bearbeitung bis Feinschnitt
Weitere Tonarbeiten
5. 2. 7 Montage 4. Teil Nachsynchronisation
Wenn kein Originalton vorliegt, oder wenn dieser bearbeitet wird, müssen nun die Sprecher und Sprecherinnen zur Nachsynchronisation ins Tonstudio. Die geschnittene Arbeitskopie wird auf die Leinwand projiziert und die Sprecher werden ihren Text analog den Lippenbewegungen des Bildes nachsprechen.
(Das gleiche Verfahren wird auch bei Sprachadaptionen angewendet.)
5. 2. 8 Montage 5. Teil Feinschnitt
Alle Tonaufnahmen müssen wieder einheitlich auf perforiertes Tonband umgespielt, werden, um die Arbeit am Schneidetisch fortzusetzen und den Feinschnitt auszuführen. Die Cutterin oder der Cutter wird nun auch Ðberblendungen, Ab-Aufblenden, Standbilder, Titeleinkopierungen oder sonstige Informationen auf der Schnittkopie einzeichnen damit im Labor die gewünschten Effekte, vor oder während dem Negativschnitt ausgeführt werden können. Um die Tonmischung vorzunehmen wird ein Mischplan für das Tonstudio hergestellt (genaue Erläuterungen im Fach "Ton"), dann erfolgt die Ðbergabe an Tonstudio und Kopierwerk.
Bild-Schnittkopie und die Tonbänder gehen ins Tonstudio für die Mischung und anschliessend die Schnittkopie ins Kopierwerk für den Negativschnitt.
Es wird jeweils eine Mischung als IT-Version sowie eine Endmischung hergestellt. Die IT- (Internationale) Version ist die Mischung aller Töne, mit Ausnahme der Sprache. Damit können weitere Sprachversionen hergestellt werden. Die Endmischung ist das Produkt aller Tonbänder, also inkl. der Sprache.
6. 1 Negativ-Schnitt - Negativ-Montage
6.1. 1 Kennzeichnung
Um eine genaue Identifikation der Originale zu ermöglichen, werden diese bei der Rohfilm-Herstellung mit auf dem Filmrand angebrachten, fortlaufenden Nummern versehen - die Randnummer / Fussnummer (Kapitel 2.2.3) Heute ist dies nebst den visuell lesbaren Nummern auch ein maschinenlesbarer Kode - der KeyKode.
Beim 35mm Film sind diese Nummern im Abstand von 16 Bildern angebracht. Wobei jedes 8. Bild als Zwischennummer nochmals markiert ist. Beim 16-mm- Film beträgt der Abstand 20 Bilder mit der Zwischennummer nach jeweils 10 Bildern. ( Die Kennzeichnung älteren Filmmaterials kann von diesen Normen abweichen). Bei der Herstellung der Arbeitskopien muss darauf geachtet werden, dass diese Nummern mitkopiert werden, dass sie also vom Original auf die Kopie übertragen werden und dort lesbar sind.
Ist der Bild-Tonschnitt am Schneidetisch beendet, wird die Schnitt- oder Arbeitskopie dem Kopierwerk übergeben um die Originale analog dieser Schnittkopie nachzuschneiden.
6. 1. 3 Schnittliste erstellen
Die Negativabzieharbeiten beginnen mit dem Anfertigen der Schnittlisten. Von der Schnittkopie werden für jede Szene die Anfangs- und Endrandnummern abgelesen und aufgelistet. Verfügt das Kopierwerk über KeyKode-Leser und entsprechende Software kann diese zeitaufwendige Arbeit, durch das maschinelle Lesen der Nummern, wesentlich verkürzt werden.
6. 1. 4 Videoarbeitskopie als Vorlage
Immer häufiger werden Videotapes als Vorlage für den Negativ-Schnitt ange- liefert. Um eine nachträgliche bildgenaue Negativmontage zu ermöglichen
muss bei der Abtastung der Originale auf das Videoband die KeyKode-Num- mern mit im Bild eingeblendet werden. Die Negativ-Cutterin wird dann, wie bei der Film-Schnittkopie, die Liste dieser Nummern erstellen und den eigentlichen Schnitt gemäss dem Videoband vornehmen. Das Videoformat wird ent- sprechend den im Kopierwerk zur Verfügung stehenden Geräte gewählt. Einige Off-line-Schnittsysteme sind in der Lage Schnittlisten mit den KeyKode- Nummern zu kreieren. (Informationen im Videostudio einholen).
6. 1. 5 Videoarbeitskopie und EDL (Edit Decision List)
Einige Kopierwerke sind mit entsprechenden Gerätschaften ausgerüstet die KeyKode und Time Code miteinander verbinden und verwalten. Damit kann vom Videoschnittsystem eine EDL (als Diskette) dem Kopierwerk übergeben werden. Die EDL enthält von jeder ausgewählten Szene die entsprechenden Time Code Informationen oder Anfangs- und Endrandnummern sowie die Informationen für Ueberblendungen usw.
(Informationen beim Videostudio und Kopierwerk einholen)
6. 1. 6 Vorsortieren - Bildgenauer Schnitt
Aufgrund der vorliegenden Randnummernlisten sortiert die Negativ-Cutterin aus dem gesamten Material vorerst die ausgewählten Einstellungen in ihrer vollen Länge um dann an der Synchroniseuse (Gerät an dem mehrere Film- oder Film- und Videobänder parallel zueinander geführt werden) den bildgenauen Schnitt, analog der Vorgabe, auszuführen.
6. 2 Montage technischer Vorgang
6. 2. 1 Schnittechnik
Das aneinanderkleben der einzelnen Szenen kann nicht wie bei der Schnittkopie mit Scotchband erfolgen. Das über die Bilder reichende Scotchband würde in der Kopie als störende weisse "Blitzer" sichtbar sein. Das zusammenkleben der Originale muss unsichtbar erfolgen.
Zwei grundsätzliche Techniken sind dazu nötig.
a. Der keilförmige Schnitt
Mit einem Filmspalter wird der Film keilförmig geschnitten, damit wird beim erneuten Zusammenkleben zweier Filmstreifen die Schnittstelle nur minimal (2/1000mm) dicker als der Film.
b. Position der Klebstelle
Die Kaderbreite beim 35-mm-Bild kann eine unsichtbare Klebestelle
aufnehmen.
Bei 16-mm-Filmen kann, durch den schmalen Kadersteg, keine
unsichtbare Klebestelle angebracht werden.
6. 2. 2 35mm Klebestelle (A-Band oder Einfachband)
Beim 35-mm-Filmformat wird die Klebstelle genau auf dem Bildstrich/Kader angebracht. Der Bildstrich ist breit genug, eine halt- aber unsichtbare Klebstelle anzubringen.
Für Ðberblendungen, Ab- und Aufblenden und für Sprachversionen muss auch beim 35-mm-Film im A-B-Band-Verfahren montiert werden.
Beim 16-mm-Filmformat ist dies in der gleichen Form nicht möglich. Der Bildstrich ist nicht genügend breit, um eine unsichtbare Klebstelle herstellen zu können. Aus diesem Grund werden 16-mm-Filme (mit einzelnen Ausnahmen) immer im A-B-Band oder Checkerboard-Verfahren geklebt. Dabei wird jeweils eine Szene im A-Band, die nächste im B-Band, die folgende wieder im A-Band usw. montiert. Die Zwischenräume werden mit Schwarzfilm aufgefüllt.
Bei dieser Technik kann die Klebstelle so anglegt werden, dass sie voll in den Schwarzfilm zu liegen kommt und damit unsichtbar bleibt.
16-mm-Klebestelle beeinträchtigt Bildanteil.
16-mm im A-B-Band-Verfahren / Checkerboard.
Die Klebstelle wird in den Schwarzfilm gelegt.
6. 2. 7 Spezialarbeiten - Blenden
Die folgenden Angaben müssen im Negativschnitt beachtet und beim Schnitt ausgeführt werden, oder die Materialien an ein Trickstudio weitergeleitet für die optischen Arbeiten:
-Ueberblendungen
-Ab- und Aufblenden beim normalen Kopierprozess sind folgende Blenden
möglich: 16 / 24 / 32 / 48 / 64 / 96 Bi. / andere Längen
sind nur über eine zusätzliche Bearbeitung
möglich.
-Fehlschnitte / unbeabsichtigte Schnitte
-Standbilder
-Titeleinkopierungen
-Laufzeitveränderungen
-andere Trickarbeiten
(Kapitel 5.2.8 und Kapitel 11 "Optische Bank")
Die Lichtbestimmung wird in der Regel zweimal vorgenommen.
1. Bei der Herstellung der Arbeitskopien / Muster.
2. Bei der Herstellung der Nullkopie (erste Kopie nach geschnittenem
Original).
7. 1 Lichtbestimmung - Grundlagen
Den Lichtbestimmern steht als technisches Hilfsmittel der Filmanalyzer zur Verfügung. Dies ist ein Gerät welches das negative Bild elektronisch umwan- delt und ein positives Bild wiedergibt. Die den Lichtbestimmern zur Verfügung stehenden Korrekturmöglichkeiten sind genormt und umfassen in jeder der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau eine Skala von 1 - 50 Punkten (Kopierlichter). Mit diesen Möglichkeiten können (fast) alle Dichte- und Farbkorrekturen vor- genommen werden. In der Regel gilt für Labors ein Referenzlicht von Rot 25 /
Grün 25 / Blau 25. Dieses Durchschnittslicht ermöglicht die Beurteilung der Belichtung der Originale, also ob ein Film unter- oder überbelichtet ist. Ein "gut" belichtetes Negativ hat in der Regel Kopierlichter zwischen 25 25 25 und
40 40 40. Negative, die mit Lichtern unter 20 20 20 kopiert werden müssen sind unterbelichtet (wenig Kontrast, grau, keine Zeichnung im Schwarz, körnig).
Negative die mit Lichtern über 40 40 40 kopiert werden müssen, sind über- belichtet (hoher Kontrast, keine Zeichnung im Weiss). Beim Umkehrverfahren sind die Effekte gegenteilig. Die Tendenz zu höheren Kopierlichtern erfolgt aus den Angaben der Rohfilmhersteller, die die Empfindlichkeit der Materialien immer als Minima angeben. Die optimale Belichtung liegt bei 1/2 bis 1 Blende über deren Angaben. 1 Blende entspricht ca. 6 Kopierlichter-Punkten.
7. 2 Lichtbestimmung für Arbeitskopien - Muster
Damit die Arbeitskopien den an den Original-Schauplätzen vorgekommenen Lichtverhältnissen entsprechen, sollten die Lichtbestimmer entsprechende Informationen erhalten. Um Missverständnissen vorzubeugen sollte für jede Einstellung eine in neutralem Licht gedrehte Graukarte mitaufgenommen werden, insbesondere dann, wenn unter speziellen Lichtverhältnissen oder mit Farbfiltern gedreht wird. Bei dieser ersten Lichtbestimmung wird lediglich eine generelle Korrektur vorgenommen. Diese Kopien werden auch Einlichtkopien genannt da noch kein szenenweises Korrigieren erfolgt. Eine genauere Licht- bestimmung ist noch nicht notwendig, da diese Kopien "nur" für die Bear- beitung, also den Schnitt, gebraucht werden. Diese Arbeitskopien dienen dem Bild-Schnitt. (Kapitel 5, Bild-Tonschnitt)
7. 3 Lichtbestimmung für Nullkopie (Erstkopie)
Nach dem erfolgten Original-Schnitt wird das Negativ zum zweiten Mal am Analyzer lichtbestimmt. Diesmal werden die einzelnen Szenen farblich und dichtemässig aneinander angepasst. Damit die Lichtbestimmer wissen, welche Effekte gewünscht sind, erfolgt vorweg eine Visionierung der Arbeitskopie. Der Kameramann oder Regisseur wird seine künstlerischen Wünsche äussern und die Lichtbestimmer bemüht sein, diese mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu realisieren. Ist ein Original optimal belichtet, wird dies kein Problem darstellen. Genausowenig wie das auskorrigieren unterschiedlicher Farbstiche oder Dichteabweichungen die durch die Benutzung verschiedener Aufnahmematerialien oder normale Abweichungen der Lichtverhältnisse am Schauplatz entstehen.
Etwas schwieriger wird es bei Originalen die unter- oder überbelichtet sind. Hier ist oft nur ein Kompromiss möglich. Das Gleiche gilt, wenn z.B. aus einer am Tag gedrehten Szene eine Nachtaufnahme gemacht werden soll. Oder etwa eine bei Regen gedrehte Szene beim Bildschnitt in eine Sequenz von Sonnentagen "rutscht".
Die Korrekturanforderungen, die damit an die Originale gestellt werden, sind zu hoch. Es ist zwar möglich, bei der Lichtbestimmung in die gewünschte "Richtung" zu korrigieren, der Effekt wird aber niemals mit einer optimal belichteten Einstellung verglichen werden können.
Die eruierten Werte werden gespeichert und die Nullkopie hergestellt.
Nach der Visionierung der Nullkopie, zusammen mit dem Kunden, werden eventuelle Farb- oder Dichtekorrekturen besprochen. Die Kopie die daraus erfolgt wird Korrekturkopie genannt.
8. 1 Kontaktkopierung
Der normale Kopiervorgang erfolgt im "Kontaktverfahren", d.h. die Schichtseite des zu kopierenden Rohmaterials (Positiv) liegt auf der Schichtseite des Originals. Die beiden Filme laufen kontinuierlich am Bildfenster vorbei, das im Original vorhandene Bild überträgt sich auf das Positivmaterial.
Aus Gründen der Sauberkeit wird heute oft unter Flüssigkeit kopiert. Das Original und das zu kopierende Rohmaterial werden dazu, während der Belichtung, durch eine spezielle Flüssigkeit geführt. Staub, der sich sonst als störende weisse oder schwarze Punkte auf der Leinwand bemerkbar macht, wird dadurch weitgehend vom Film entfernt. Kratzer auf der Glanzseite (Träger) des Originalmaterials werden durch die Nasskopierung nicht auf die Kopie übertragen. Kratzer auf der Schichtseite werden verringert aber nicht behoben.
8. 3 Farbkorrekturen bei Kopierung
Die von der Lichtbestimmung eruierten Farb- und Dichtewerte werden während des kopierens durch die entsprechend programmierte Kopier- maschine automatisch ausgeführt. Dazu benötigt die Kopiermaschine folgende Informationen: So wird ab einem definierten Startpunkt jedes Bild gezählt, bei einem Szenenwechsel, an dem eine Korrektur zu erfolgen hat, wird die entsprechende Information gleichzeitig mit den Farbwerten angegeben. Die Befehle werden mittels Diskette oder Lochstreifen von der Kopiermaschine gelesen.
Beispiel eines Lichtbestimmungsprogrammes:
Anzahl Bilder Farbwert Blenden
Start 0 25 25 25
Szene 1 250 30 34 29 16 Ab
Szene 2 735 27 36 32 24 Auf
Szene 3 1124 28 29 22
Szene 4 1455 34 40 31
Szene 5 1780 25 25 25
Stop 2500 00 00 00
Die Verteilung der Farben erfolgt mittels dichroitischer Spiegel. Das "weisse" Licht der Kopierlampe passiert zuerst den Blendenmechanismus, dieser ge- stattet die kontinuierliche Regulierung der Lichtmenge für Ab- und Aufblenden. Durch den Einsatz von dichroitischen Spiegeln, die eine Farbtrennung vornehmen, sowie die in jedem Farbkanal eingesetzten "Lichtschleusen" kann die individuelle Farbmenge gesteuert werden. Jeder Farbkanal kann mit Werten von 1 - 50 reguliert werden.
Kopierlicht 1 1 1 entspricht wenig Licht.
Kopierlicht 50 50 50 entspricht viel Licht.
Maximale Kopierlängen: 35mm / 600m = ca. 21 Minuten
Filmlänge
16mm / 600m = ca. 54 Minuten Filmlänge
9. Tonkopien (Siehe auch Fach "Tontechnik")
Die Magnetspur wird in der Regel erst auf die fertige Bildkopie aufgetragen, also nach der Kopierung und Entwicklung. Dazu wird die magnetische Spur, mit Klebstoff, auf den Film aufgebracht und anschliessend wird die Endmischung auf diese Spur überspielt.
Für Lichttonkopien wird vorweg von der Endmischung ein Lichttonnegativ her- gestellt. Dazu ist eine Lichttonkamera nötig. Diese überträgt die auf dem Magnetband vorhandenen Modulationen mittels Licht auf einen speziellen Schwarz-Weiss-Film. Nach dessen Entwicklung liegt das Lichttonnegativ vor. Dieses Tonnegativ wird, zusammen mit dem Bildnegativ, im gleichen Arbeitsgang kopiert. Das Resultat sind fertige Bild-Lichttonkopien.
In der Regel können folgende Tonspuren gewählt werden:
- 16mm Lichtton oder Magnetton (Projektoren sind umschaltbar)
- 35mm Lichtton (Spezialprojektoren auch mit Magnetton)
- 70mm Magnetton
9. 3 Tonvorzug (Nachzug) gegenüber Bild
Durch die technischen Konstruktionen der Filmprojektoren erfolgt die Abtastung von Bild und Ton nicht an der gleichen Stelle. Das setzt voraus, dass die Filmkopien mit den entsprechenden Tonvor- resp. Nachzügen hergestellt werden.
Magnetton:
S-8mm Vorzug gegenüber Bild = 18 Bilder
16mm Vorzug gegenüber Bild = 28 Bilder
35mm Nachzug gegenüber Bild = 28 Bilder
70mm Nachzug gegenüber Bild = 24 Bilder
Lichtton:
S-8mm Vorzug gegenüber Bild = 22 Bilder
16mm Vorzug gegenüber Bild = 26 Bilder
35mm Vorzug gegenüber Bild = 21 Bilder
10. 1 Kontakt 1:1 ab Original
Es wird immer vom Original kopiert
-Vorteil: beste Qualität
-Nachteil: kein Reserve- oder Sicherheitsnegativ vorhanden
bei Beschädigung
-Für Magnettonkopien: Kopierung stumm. Magnetpiste wird
nachträglich aufgetragen.
10. 2 Kontakt 1:1 über Duplikate
Es wird vom Duplikat kopiert wenn:
- rosse Anzahl Kopien notwendig sind
-Bildveränderungen vorgenommen werden
-Sicherheitsduplikat nötig ist
-mehrere Duplikate notwendig sind
10. 5 Vergrössern ab Original 16mm:35mm (Blow-up)
-Es wird immer vom Original kopiert
-Vorteil: beste Qualität
-Nachteil: kein Reserve- oder Sicherheitsnegativ vorhanden
bei Beschädigung
-Kostenintensiv da aufwendiger Kopiervorgang
10. 3 Verkleinern ab Original 35mm:16mm (Reduzieren)
-Es wird immer vom Original kopiert
-Vorteil: beste Qualität
-Nachteil: kein Reserve- oder Sicherheitsnegativ vorhanden
bei Beschädigung
-Kostenintensiv da aufwendiger Kopiervorgang
10. 4 Verkleinern über Duplikate 35mm:16mm (Reduzieren)
Es wird vom Duplikat kopiert wenn:
-grosse Anzahl Kopien notwendig sind
-Bildveränderungen vorgenommen werden
-Sicherheitsduplikat nötig ist
-mehrere Duplikate notwendig sind
Duplikatherstellung ist teuer aber Kopien sind günstiger als
beim Kopiervorgang ab Originalen.
10. 6 Vergrössern über Duplikat 16mm:35mm (Blow-up)
Es wird vom Duplikat kopiert wenn:
-grosse Anzahl Kopien notwendig sind
-Bildveränderungen vorgenommen werden
-Sicherheitsduplikat nötig ist
-mehrere Duplikate notwendig sind
Duplikatherstellung ist teuer aber Kopien sind günstiger als
beim Kopiervorgang ab Originalen.
11. 1. Optische Bank, Aufbau
Die optische Bank (auch Oxberry genannt) besteht im wesentlichen aus einem Projektions- und einem Aufnahmegerät. Diese zwei Geräte stehen sich auf zwei Schienen gegenüber welche auf einer stabilen Gussstahlbank liegen. Die optischen Achsen des Projektions- und Aufnahmegerätes fallen genau zusam- men. Um kompliziertere Trickarbeiten realisieren zu können sind die meisten optischen Banken mit zwei (oder mehreren) Projektionsgeräten ausgerüstet.
Um ein präzises Ðbereinanderkopieren mehrerer Bilder zu gewährleisten sind alle Greiferwerke mit Sperrgreifer ausgerüstet. Der Kopiervorgang erfolgt einzelbildweise.
11. 2. Optische Bearbeitungsmöglichkeiten
-Titeleinkopierungen
-Packungen / Logos einkopieren
-Standbilder
-Laufzeitveränderungen (z.B. jedes Bild 2mal kopiert oder Bilder
überspringen)
-Ausschnittveränderungen
-Doppelbelichtungen
-Kurz- oder Langblenden / Ueberblendungen, die im normalen
Kopiervorgang nicht möglich sind
-Herstellung von Farbauszügen zur Veränderung des
Farbgleichwertes
Da die optische Bank nur Filmbilder umkopieren kann muss alles,
was nicht bei der Realaufnahme auf Film aufgenommen wurde, vorweg am
Tricktisch auf Film gebracht werden. Es sind dies insbesondere
Titelvorlagen, Logos, Packungen usw. die von der Papier- Repro- oder
Realvorlage auf das für die optische Bank geeignete Filmmaterial
aufgenommen werden müssen, um die weiteren Arbeiten
auszuführen.
Details zu Tricktischmöglichkeiten und Technik siehe Fach
"Animation/Trickfilm.
11. 3 Arbeitsvorgang (Beispiel)
-Die Packung wird auf dem Tricktisch einmal auf Farbfilm und
einmal auf Hochkontrastfilm aufgenommen.
-Dieser Hochkontrastfilm wird, auf der optischen Bank, nochmals auf
einen zweiten Hochkontrastfilm umkopiert. Diese zwei
Schwarz/Weiss-Filme werden auch Cache und Gegencache genannt.
-Vom Realbild wird ein Intermediate Positiv hergestellt. (Das
Intermediate- Positiv oder Duplikat-Positiv ist ein positives Bild
auf Negativfilmmaterial auf- genommen).
-Der am Tricktisch aufgenommene Farbfilm wird ebenso auf Duplikat
Positiv umkopiert.
-Das Duplikat Positiv wird zusammen mit einem Cacheband umkopiert.
Das belichtete Filmmaterial wird wieder an den Startpunkt
zurückgefahren, um die zweite Belichtung aufnehmen zu
können.
-Das Duplikat Positiv der Packung wird zusammen mit dem Gegencache
umkopiert.
Die Arbeiten an der optischen Bank sind sehr zeitaufwendig, je nach Art der Bearbeitung muss für eine fertige Kombination zwischen ca. 3 Tagen und 4 Wochen gerechnet werden.
Zur Veränderung des Farbgleichwertes erfolgen drei Schwarz-Weiss-Auszüge die nachfolgend in einem anderen Sättigungsverhältnis wieder vereint werden. Vom vorliegenden Farbfilm werden zunächst drei Teilauszüge hinter je einem blauen, roten und grünen Kopierfilter auf Schwarz-Weiss-Film gezogen.
Durch ungleichmässige Einzelbelichtungen der drei Filme kann nun das Farb- verhältnis verändert werden und ein neues Farbnegativ hergestellt werden.
12. Videotransfer (siehe auch Fach: Prof. Videotechnik)
Immer öfters werden die zwei Medien Film und Video während einer
Produktion gemischt. Die relativ klare Trennung bis anhin hebt sich immer mehr auf. Beide Systeme, Film und Video, sind ständigen Veränderungen und Verbesserungen unterworfen. Dadurch ergeben sich neue Produktions-Möglichkeiten wie zum Beispiel bei einer Kinofilmproduktion, den kreativen Schnitt elektronisch auszuführen, wenn der KeyKode einbezogen wird.
12. 1 Video-Film-Umspielung FAZ
Das Ðbertragen eines Videobildes auf Film ist heute ein üblicher Vorgang wenn die Vorzüge der elektonischen Möglichkeiten benutzt werden möchten, z.B. beim Einsatz von Video-Effekten. Die Qualität des späteren 35-mm- Filmbildes hängt von der Aufnahmetechnik, der Bearbeitung und dem System der Ðberspielung auf Film ab. Generell gilt bei allen Stufen, dass jeweils die Bearbeitung mit der höchsmöglichen Auflösung vorgenommen werden sollte.
12. 2 Film-Video-Umspielung ab Positivkopien
Film-Video-Umspielung ab Positivkopien. Die Umspielung von Kopien erfolgt meist von fertigen Filmen. Spiel- Dokumentar- Werbefilme die keine Bearbeitung mehr benötigen, wovon aber Videobänder und Kassetten hergestellt werden. Kopien werden auch umgespielt wenn kein Zugriff auf die Originale besteht oder wenn der Aufwand einer Negativabtastung zu gross ist. Filmkopien, mit einem für die Kinoleinwand optimalem Kontrastumfang, sind aber nicht die besten Vorlagen für die Ðbertragung auf Video da nicht der
volle Kontrastumfang des Originals auf das Videoband übertragen werden kann. Um dem gegenzusteuern, wäre eine Low-Kontrast-Kopie geeignet. Diese Kopien weisen einen wesentlich niedrigeren Kontrast auf und eignen sich besser für die Umspielung, sie werden auch, ihrem Zweck entsprechend, "TV-Gradationskopien" genannt. Zwischenduplikate und weitere Spezial- Kopien erzielen ebenso bessere Resultate für die Abtastung. Die Herstellung solcher Kopien ist aber mit einem finanziellen Mehraufwand verbunden und diese Kopien eignen sich nicht für die Projektion (Erkundigung im Kopierwerk einholen).
12. 3 Film-Video-Umspielung ab Negativ
Mit einer Negativabtastung wird die beste Qualität erzeugt. Dieser Vorgang wird meistens dann gewählt, wenn das Basismaterial Film ist, die gesamte Weiterverarbeitung aber auf Video vorgenommen wird z.B. Werbung oder Industriefilme. Auch die Fernsehanstalten setzten vermehrt wieder den Film als Ausgangsmaterial ein. Die Abtastung kann vom ungeschnittenen Negativ, also direkt nach der Entwicklung vorgenommen werden, oder von einem bereits geschnittenen Negativ. Hier sollte allerdings, aus Gründen der Sauberkeit, und ganz besonders beim 16mm Film, nass abgetastet werden (Wete Gate).
12. 4 Film-Video-Umspielung für Rushes (Videoarbeitskopien)
Den neuen Möglichkeiten entsprechend wird die Film - Video - Film Bear- beitung immer attraktiver. Mit der geeigneten Infrastruktur, sowohl im Kopierwerk wie im Videostudio, kann das entwickelte Original auf Video umgespielt werden. Der Schnitt erfolgt an einem Off-Line Schnittsystem, um später im Kopierwerk den Negativ-Schnitt anhand eines Videobandes vorzunehmen.
Folgende Schritte werden vorgenommen:
-Das Negativmaterial wird auf Video umgespielt (Beta SP) gleichzeitig werden die KeyKode Informationen entweder im Videobild eingeblendet, oder auf der dafür benutzbaren TC-Spur (User Bits) integriert.
-Video Off-Line Schnitt z.B. auf AVID / OSCR / LIGHTWORKS etc.
-Lieferung einer Videokassette als Arbeitskopie mit den Key-Kode Informa- tionen im Bild eingeblendet, ans Kopierwerk . Die Negativ-Cutterin erstellt dann die Liste der Randnummern um den Schnitt analog dem Videoband auszuführen.
Oder:
-Lieferung einer EDL (Edit Decision List) als Diskette, sofern das
Kopierwerk eigene Infrastrukturen für deren Bearbeitung hat. Die
Erstellung der Rand nummerliste wird dann durch ein Programm
übernommen.
Diese neuen Möglichkeiten erleichtern den Umgang mit den
verschiedenen Medien, bedingen aber eine vorherige genaue Absprache
der technischen Möglichkeiten zwischen allen Beteiligten.
13 Lagerung von Filmmaterial
Von primärer Bedeutung bei der Lagerung von Filmen sind die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur. Ständige Wechsel von Luftfeuchtigkeit oder Temperatur können enorme Veränderungen des Filmmaterials bewirken. Ebenso Material das ständig einer rel. Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent
oder Temperaturen über 22°C ausgesetzt ist. Bei unsachgemässer Behandlung können Schäden auftreten wie Wasserflecken, Veränderung des Grundschleiers, nderung der Empfindlichkeit, Verflachung der Gradation, Schrumpfung des Trägermaterials, Austrocknung usw.
13. 1 Lagerung von unbelichtetem Rohfilm
Aufbewahrung des Filmmaterials soll bei möglichst gleichbleibender rel. Luftfeuchtigkeit und Temperatur erfolgen. Von den Rohfilmherstellern wird empfohlen: Temperatur unter 18 Grad Celsius, Luftfeuchtigkeit max. 60%. Das Rohmaterial sollte so lange wie möglich in der original verschlossenen Büchse belassen werden. Das Füllen der Kamera-Kassetten erst kurz vor der Aufnahme vornehmen. Filme nur wenn unbedingt nötig umrollen da, nebst Verstaubung auch Luftfeuchtigkeit aufgenommen oder abgegeben wird. Bei einer mehrmonatigen Lagerung wird tiefgefrieren empfohlen.
13. 2 Lagerung belichteter Filme
Wird der Film innert ca. 3 Tagen nach der Belichtung entwickelt, genügt es, diesen in schwarzes Papier eingewickelt in die Originalbüchse zurückzulegen und diese mit gummiertem Klebeband entlang dem Falz zu verschliessen.
Das manchmal übliche Verschliessen mit Klebeband quer über die Büchse, leistet einerseits keinen Beitrag zur Erhaltung des latenten Bildes, andererseits könnte es zu der Annahme verleiten, die Rolle sei bereits entwickelt.
Kann die Entwicklung des Materials erst Wochen oder gar Monate nach der Belichtung erfolgen, so ist dem "Rückgang" des latenten Bildes mit einer Ðberbelichtung um eine halbe bis eine Blende entgegenzuwirken (Teste erforderlich). Die Aufbewahrung bis zur Entwicklung muss in gut verschlossenen Büchsen und Behältern, bei tiefstmöglicher Feuchtigkeit und Temperatur, vorgenommen werden.
Nach sehr kühler Lagerung braucht der Film vor dem ÷ffnen der Büchsen eine Akklimatisationszeit von mehreren Stunden, um sich an die Temperaturen des Verarbeitungsraumes anpassen zu können.
13. 3 Lagerung entwickelter Filme
Für die Lagerung entwickelter Filme, deren Aufbewahrung von Zeit zu Zeit unterbrochen wird, z.B. zur Herstellung von Kopien, belässt man die Luft- feuchtigkeit in der Grössenordnung der Filmbearbeitungsräume und stellt die Temperatur auf ca. 15 Grad ein. Für die Langzeitarchivierung sollte die Luftfeuchtigkeit 50% nicht überschreiten und die Temperatur weniger als 15 Grad aufweisen. ltere Nitrat-Filme benötigen für die Lagerung vorzugs- weise noch tiefere Temperaturen. Wichtig ist vor allem, dass die Bedingungen konstant gehalten werden und die Filme keinen Schwankungen ausgesetzt werden.
14 Qualitätskontrolle (technisch)
Die Produktions- und Verarbeitungskosten, der künstlerische Wert und die hohe Verletzlichkeit, insbesondere des Filmmaterials, machen die Produktionen zu etwas Kostbarem. Die sorgfältige Behandlung des Materials bei allen Verarbeitungsschritten ist daher oberstes Gebot. Durch unsach- gemässe Behandlung können schnell nicht mehr behebbare Schäden ver- ursacht werden. In der Folge sind einige der häufigsten technischen "Fehler" aufgelistet. Eine künstlerische Beurteilung kann hier nicht vorgenommen werden.
14. 1 Bildqualität Film / Video
14. 1. 1 Kontrast
Der Helligkeitsumfang einer fotografischen Produktion liegt bei 1:100. Der jenige einer Fernsehwiedergabe lediglich bei 1:40. Der Kontrastumfang ist die Differenz zwischen Weiss und Schwarz sowie der dazwischenliegenden Grauabstufungen Eine fotografisch erzeugte Produktion verliert bei der Ðbertragung auf ein elektronisches System also einen wesentlichen Teil eines ursprünglichen Kontrastumfanges. Wird eine Produktion ausschliesslich für die Fersehausstrahlung produziert, soll die Gestaltung des Bildkontrastes optimal darauf ausgerichtet werden. Eine Produktion die sowohl für den Kinoeinsatz wie für die Fernsehaustrahlung gedacht ist wird in erster Linie eine optimale Gestaltung für die Kinoleinwand vornehmen.
Einfluss auf den Kontrast nimmt bei Film und Video:
-Wahl der Objektive
-Lichtverhältnisse
-Filmmaterial / Aufnahmematerial
-Belichtung (Unter- oder Ðberbelichtung)
-Entwicklungsveränderungen (nur beim S/W Material
möglich)
-Videogeräte
Beim fotografischen Bild wird der Kontrastumfang als
"Gradation" beim elektronischen Bild als "Gamma"
bezeichnet. Nur die optimale Einstellung der Geräte während
aller Arbeitsvorgängen garantiert eine gute
Endqualität.
Die Schärfenbeeinflussung erfolgt durch:
Film
-Die Wahl der Objektive
-Blendenöffnung
-Die Wahl der Aufnahmematerialien: hochempfindliche Filme erscheinen
weniger scharf und körniger
-Einsatz von Filtern bei der Aufnahme
-Lichtverhältnis (Mischlicht)
-Die Belichtung (bei Unterbelichtung mehr Korn)
-Das Aufnahmeformat: 35mm / 16mm / S8
-Die Herstellung von Duplikaten (mehrere Generationen)
Video
-Die Wahl der Objektive
-Blendenöffnung
-Die Belichtung: Unterbelichtung erzeugt mehr "Rauschen"
-Einsatz von Filtern bei der Aufnahme
-Lichtverhältnis (Mischlicht)
-Das Aufnahmeformat: Digitale Aufzeichnung, magnetische
Aufzeichnung,
1-Zoll / Beta SP / V8 / VHS
-Die Bearbeitungsschritte
-Die Kopiergenerationen (sofern analog)
Die Farb- und Helligkeitsgestaltung einer Produktion ist nebst den technischen Normen auch ein Ausdrucksmittel. Die Qualitätsbeurteilung ist also auch vom Wissen der gewünschten künstlerischen Darstellung abhängig.
Farbgestaltungs-Möglichkeiten rsp. Fehlerquellen beim Film:
-Aufnahmematerialien: harte- oder weiche Materialien (farbintensiv
/ pastellig)
-Einsatz von Filtern bei der Aufnahme
-Lichtverhältnisse (Mischlicht)
-Korrekturen im Kopierwerk für jede einzelne Szene möglich
aber nur gesamthafte Farb- und Dichteveränderung.
-Ist eine gesamte Filmkopie farblich- oder dichtemässig falsch
liegt ein
Trimmerfehler oder eine Entwicklungsveränderung vor.
-Sind einzelne Szenen "falsch" liegt ein Schaltfehler
vor.
-Sind Anfangs- oder Endbilder einer Szene mit falscher Farbe liegt
der Schaltpunkt des Farbwechsels falsch.
-Blendenfehler können vorliegen, wenn die Länge
falsch ist oder die Ab- und Aufblenden nicht aufeinander abgestimmt
sind (Blendenkurve stimmt nicht).
Farbgestaltungs-Möglichkeiten - Fehlerquellen beim Video:
Helligkeitsumfang = Gamma
Farbsättigung = Chrominanz
-Einsatz von Filtern bei der Aufnahme
-Lichtverhältnisse (Mischlicht)
-Korrekturen bei der Bearbeitung
-Optimale Einstellung aller Bearbeitungsgeräte, insbesondere der
"Weissabgleich" der Aufnahmekameras.
-Einzelne Farben können bei der Nachbearbeitung separat
verändert werden.
-Spezialeffekte, Farbveränderungen, Ðbersteuerung einzelner
Farben kann ein
gewollter Effekt sein und ist nicht zwingendermassen als Fehler zu
betrachten.
Bei allen Bearbeitungsschritten muss immer auf äusserste Genauigkeit und Sauberkeit geachtet werden. Alle Zwischenstufen müssen jeweils auf mögliche Fehler kontrolliert werden. Einmal mitübertragene Bildfehler können nicht, oder nur unter grösserem Aufwand behoben oder vermindert werden.
Kratzer enstehen durch eine mechanische Beschädigung des Filmmaterials. Sie können sowohl auf der Schichtseite (Emulsion), wie auf der Glanzseite (Träger) sein. Kratzer können während allen Bearbeitungstufen entstehen:
-Staub im Bildfenster (Kamera, Projektor)
-Falsche Filmführung (Kamera, Projektor, Umrollvorrrichtungen
usw.)
Kratzer in der Kopie sind als schwarze Linien sichtbar.
Glanzkratzer können durch Lackieren teilweise entfernt
werden. Schichtkratzer sind je nach Tiefe der
Beschädigung schwarz oder farbig, sie sind schwierig zu
behandeln. Schwarze Schichtkratzer können eventuell durch
"Aufquellen" verringert werden. Farbige Schichtkratzer
(Farbschichten sind beschädigt) können nicht mehr behoben
werden.
Kratzer im Negativ sind als weisse Linien sichtbar. Glanzkratzer können eventuell durch Lackieren verringert werden. Werden vom Negativ Kopien hergestellt und erfolgt dies mit einer Nasskopiermaschine, werden die Kratzer vom Negativ nicht auf die Kopie mitübertragen. Schichtkratzer sind als weisse Linien sichtbar. Verringerung eventuell durch "Aufquellen" oder Nasskopierung möglich. Sind die Farbschichten verletzt, bleiben die Kratzer sichtbar.
14. 2. 2 Druckstellen - Druckbelichtungen
Entstehen durch leichten Druck auf das nichtentwickelte Rohmaterial. Meistens durch Staub im Bildkanal, und wirkt sich wie eine Belichtung auf die fotografische Schicht aus. Es entsteht eine dunkle, leicht diffuse Linie. Dieser Fehler ist irreparabel.
Staub und Schmutz der sich auf der Kopie befindet ist als schwarze Punkte und Flecken sichtbar. Diese können durch ein geeignetes Filmreinigungs mittel eliminiert werden. Staub und Schmutz welche sich auf dem Negativ befinden sind als weisse Punkte und Flecken sichtbar. Bei der Ðbertragung (Kopierung) des Negativs auf ein Positiv kann das Auftreten einzelner weisser Flecken und Punkte nicht ganz vermieden und muss deshalb akzeptiert werden. Bei starker Verschmutzung kann Ersatz verlangt werden.
14. 2. 4 Blitze - statische Ladungen
Ergeben sich nur beim noch nicht entwickelten Film, also wenn er noch lichtempfindlich ist. Auf dem entwickelten Film sind statische Entladungen als blaue oder gelbe "Blitzer" oder "Flecken" sichtbar. Sie können nachträglich nicht entfernt werden. Bei der Entstehung solcher Entladungen spielen Luftfeuchtigkeit und Temperatur, aber auch Reibung des Filmmaterials an Transport- oder Umlenkrollen, eine grosse Rolle.
14. 2. 5 Fingerabdrücke - Umrollen
Fingerabdrücke entstehen, wenn der Filmstreifen nicht an den Kanten geführt, sondern ungeschützt Hände (ohne Handschuhe), die Schicht- oder Glanzseite berühren. Schichtseitige Fingerabdrücke "fressen" sich in die Schicht ein und sind, wenn überhaupt, nur durch nochmaliges "Aufquellen" eliminierbar.
Umrollen - Filme sollten immer satt gerollt sein, um ein gegenseitiges Beschädigen der Windungen zu vermeiden. Lockere Rollen nehmen Staub auf und fallen gerne auseinander. Das Umrollen von Originalen sollte nur von Fachpersonal ausgeführt werden.
"Drop-outs" sind weisse unterschiedlich grosse horizontale Linien. Sie entstehen durch Staub in oder auf der Magnetschicht. Verschmutzung der Videogeräte und Gussfehler des Magnetbandes können diese Fehler erzeugen. Sie treten nur bei analoger Aufzeichnung auf. Digitale Aufzeichnungen weisen diese Fehler nicht auf.
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